Felix Mendelssohn Bartholdy, Elias op. 70

Sein zweites Oratorium, den „Elias“ plante Felix Mendelssohn Bartholdy bereits kurz nach der Vollendung des „Paulus“, hat es aber erst zehn Jahre später vollendet und 1846 in Birmingham uraufgeführt. Mendelssohns Oratorien sind inspiriert von den Passionen Johann Sebastian Bachs. Im Gegensatz zum Paulus ist der Oratorientext des Elias aus alttestamentarischen Bibelzitaten zusammengesetzt.

Das Oratorium hat keine durchgehende Handlung, sondern es werden wichtige Abschnitte aus dem Leben des Propheten wie Bilder aneinandergereiht, die teilweise von äußerster Dramatik gekennzeichnet sind. Im Mittelpunkt steht die Figur des Propheten Elias. Sein individuell geprägter Glaubensweg wird in der Wechselwirkung mit dem Glauben der Gemeinschaft des Volkes Israel dargestellt. Elias wird in verschiedenen Situationen gezeigt: als Heilsbringer, der den Regen für das ausgedörrte Land erbittet, als Lebensretter für ein im Sterben liegendes Kind und als Kämpfer, der erfolgreich gegen den Götzendienst des Baal vorgeht und das Volk Israel zum Glauben an seinen „wahren“ Gott zurückführt. Die Thematik drückt Mendelssohn Bartholdy in dramatischen und lyrischen Klangfarben aus, die in einem strahlenden und klangvollen D-Dur-Schluss enden.

Mendelssohns Elias op. 70 ist das wohl bekannteste Werk des Komponisten. Es gilt sowohl in seiner musikalischen als auch in seiner inhaltlichen Aussagekraft als eines der bedeutendsten Oratorien des 19. Jahrhunderts und fasziniert die Zuhörer mit seiner Spannungsbreite zwischen lyrischen und dramatischen Situationen bis heute. Wer kennt es nicht, das innige Engel-Terzett „Hebe Deine Augen auf“ oder die großartigen Arien und Chöre, bis heute Garanten für den großen Erfolg des Werkes.

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